Ausrüstung

Der Kern der Ausrüstung soll eine 6×6 Hasselblad sein. Vollmechanisch ohne Schnickschnack. Nachdem ich mir über die Feiertage alles durchgelesen habe was ich im Netz hierzu gefunden habe, reduzierte sich die Auswahl nicht sonderlich. Hauptsache die Kamera ist nicht zu alt, vom Fachhändler mit Rückgaberecht und bereit für den Einsatz.

Geworden ist es dann eine 503CXI in A+ Zustand. Bild folgt sobald diese geliefert wurde. Zunächst mit dem Lichtschachtsucher, gehört irgendwie dazu.

Mit Foto Paepke in Düsseldorf gibt es zum Glück auch eine Werkstatt, die sich gern um mechanische Kameras kümmert und mit der ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

Als Objektiv für dieses Projekt bietet sich etwas im „normalen“ Bereich an. 60mm, 80mm oder 100mm sind wohl die passenden Kandidaten.

Gern fotografiere ich Details im urbanen Raum und gehe sehr nah an die Motive, ohne gleich in den Makrobereich vordringen zu müssen. Daher habe ich mich auf bei der Wahl auf ein ganz bestimmtes Kriterium gestürzt: Abbildungsmaßstab.

Die Carl Zeiss Webseite gibt folgende Daten zum Objektfeld bei kleinster Naheinstellung preis:

60mm:  417mm
80mm:  504mm
100mm: 380mm

Das 60mm hat dabei einen Arbeitsabstand von 40cm und das 100mm von 70cm.

Man kann also mit dem 80mm einen üblichen normalgroßen Hund formatfüllend ablichten, mit dem 100mm dann auch eine normalgroße Katze.

Mit der App Cadrage hab ich mir die Blickwinkel auf dem Smartphone simuliert. Dieses Hilfsmittel findet vorallem bei der Großformat anwendung, da man so ein Bild finden kann ohne gleich alles aufbauen zu müssen. Die beiden langen Brennweiten tun sich beim Ausschnitt nicht viel und kommen in die engere Auswahl.

Ohne weitere Recherche hätte ich vermutlich das klassische 80mm genommen, so hab ich mir dann ein gut erhaltenes 100mm f3.5 Planar CF aus der Bucht gefischt.

Zeiss Handzettel zum Planar CF f3.5

Über die Abbildungsleistung mache ich mir keine Sorgen. Jahrelang haben Profifotografen dieses System genutzt, wieso sollte ich nun plötzlich an eine unüberwindbare Grenze stoßen?

Das Filmrückenteil ist hingegen schnell gewählt. Muss farblich passen (Chrome) und A12, also 120er Film mit 12 Aufnahmen = 6×6 sein. Eventuell werde ich hier weitere Nachrüsten um den Film Kontrastmässig korrekt zu entwickeln. Ein Magazin wäre dann „normal“ und eines für hohen Kontrast. Könnte Praktisch sein.

Weitere Gerätschaften waren zum Glück schon im Fundus. Wichtiges Herzstück des Vorhabens ist der Spotmesser Starlite 2 von Gossen. In den meisten Fällen ist eine reine Lichtmessung zwar schneller und ausreichend präzise, jedoch möchte ich wenn die Zeit es zulässt auch mal den Kontrast bestimmen.

 

Die Wahl auf ein Stativ ist zum Glück nicht Teil des Projektes. Hier nutze ich entweder das kleine Reisestativ von Tiltall TE 225 welches sich sogar noch zu einem Monopod zerlegen lässt. Das geringe Packmaß und Gewicht ermöglichen ein „immerdabei“ und somit schon einiges an Bildstabilität.

Wenn es jedoch um das letzte bisschen Stabilität geht, setze ich seit Jahren im Großformatbereich auf mein Berlebach mit 2d Neiger. Da die Hasselblad ja nur eine Ausrichtung kennt, benötige ich auch keinen L-Winkel. Praktisch.

Meine Stativplatten sind alle auf Arca-Swiss ausgelegt, also bekommt die Hasselblad einfach eine Schnellwechselkupplung und alles bleibt kompatibel.

Noch überlege ich mir ob ich einen farblich passenden Kabelfernauslöser dazu hole. Jedoch glaub ich das einer der bewährten Drahtauslöser der Gebrüder Schreck einfach funktionieren werden.

Für den mobilen Blitzeinsatz habe ich Funkauslöser und Nikon SB900 Blitz(e) und im Studio sogar Dauerlicht. Kein Grund für Neukäufe, aber auch kein Grund sie nicht zu nutzen.

Für die Entwicklung der Farbfilme hatte ich mir vor zwei Jahren einen Jobo CPE geholt. Der hält die Temperatur konstant und übernimmt auch gleich die Rotation. Hier hab ich meinen S/W Prozess auch direkt umgestellt um möglichst alles gleich zu halten. Also werden auch meine Rollfilme (1-4 pro Charge) in einem Jobo 1510+1530 verpackt und rotiert. Die Arbeitsschritte sind schon für die Filmformate 135, 120 und 4×5 erprobt, trotzdem werde ich mit der Hasselblad das Filmmaterial eintesten.

Zum Ausbelichten steht in meiner Dunkelkammer ein Omega D5 bis zum Format 4×5. Zwei Optiken kommen in Frage: 150mm für circa 20x20cm oder 60mm bis 55x55cm. Mein Nova Entwickler geht bis zu einer Papiergröße von 30x40cm. In einer Trommel wären auch 40x50cm möglich.

Zum Einscannen der Negative und auch der ausbelichteten Bilder steht ein Epson v800 bereit. Da das Ziel eh das ausbelichtete Bild sein soll, reicht die Qualität in jedem Fall.